Gesangverein (von Magdalene Zurek)
Mit einem abwechslungsreichen Konzert begrüßte der Gesangverein
Münchsmünster am Wochenende den Frühling und als habe die Natur ein
gutes Omen gebe wollen, erschien gleich ein doppelter Regenbogen am
Himmel über dem Bürgersaal, als die Gäste eintrafen. Nach mehrjähriger
Unterbrechung, die einzig der sakralen Musik gewidmet war, hatten sich
die Sänger und Sängerinnen unter der Leitung von Zenta Raßhofer erstmals
wieder der „leichten Muse“ zugewandt. Sehr zur Freude ihres Publikums,
das für einen unterhaltsamen Abend mit anhaltendem Applaus dankte.
Zu einem „Spaziergang“ in die erwachende Natur lud zur Einstimmung die
Stubnmusi des Vereines ein. Hildegard Haas (Akkordeon), Hedi Adamietz
(Gitarre), Franz Rothmeier (Kontrabass), Heidi Maier (neu mit dabei am
Hackbrett) und die Leiterin des Ensembles Renate Siebenhändl (ebenfalls
Hackbrett) lockerten das Programm immer wieder mit Boarischem, Polka
und Walzer auf. Gefühlvoll begleiteten sie am Ende die bairischen Weisen,
die von Männer- und Frauenchor getrennt vorgetragen wurden („Bei da
Lindn“/“Mei Schatz hat mi grüaßn lassn“)sowie Johannes Brahms
„Da unten im Tale“, interpretiert vom Gesamtchor.
Vorsitzender Heinz Hehl freute sich, unter den etwa 120 Zuhörern auch
ersten Bürgermeister Andreas Meyer und Altbürgermeister Hermann Müller
sowie Vertreter der Geistlichkeit und Ehrenmitglieder begrüßen zu können.
Mit humorvoll-informativen Überleitungen und Gedichten in bayrischer
Mundart führte er durch den kurzweiligen Abend, an dessen Beginn eine
Hommage
an Wolfgang Amadeus Mozart stand.
Mit dem zweiten Satz aus dem Klarinettenkonzert A-Dur, einem Menuett
und Anklängen an den späteren Modetanz Walzer - jeweils als „klassischer“
Chorsatz
vertont - luden die Sänger und Sängerinnen zum „Tanz in den Mai“.
Aufkeimende Liebe und Frühlingsgefühle kamen sodann bei Cole Porter
(„Wunderbar“), „Plaisirs d’amour“ und einer Adaption des russischen
Komponisten
Anton Rubinstein („Leise erklingt eine Melodie“) zum Tragen.
Ein Hauch Puszta wehte mit dem „Ungarischen Tanz Nummer 5“ durch den
Saal und vor dem geistigen Auge sah man die legendäre Marika Rökk als
„Juliska“ über die Bühne fegen. Die stürmische Liebeserklärung an
„Kalinka“
rundete den spritzigen Programmteil ab.
Mit Brahms „All meine Gedanken“ leiteten die Sänger und Sängerinnen
über zum Höhepunkt und Abschluss des Abends, dem „Chor der Gefangenen“
aus
Verdis Nabucco.
Neben einer durchweg sauberen Artikulation zeichnete sich die
Sangesgemeinschaft durch die Ausgewogenheit in den Stimmlagen aus.
Klare Höhen im Sopran und weiche Fülle im Alt wurden ergänzt durch
einen auch zahlenmäßig starken Bass und Tenor. Anders als heute meist
üblich, scheint in Münchsmünster kein Nachwuchsmangel unter den
männlichen
Vokalisten zu bestehen.
„Ein wunderschönes Konzert“, bei dem die Interpreten wie immer
„eine sehr gute Leistung“ erbrachten - mit seinem abschließenden Urteil
sprach der Altbürgermeister sicher vielen Zuhörern aus dem Herzen.